THE BLOG

12
Jan

DAS ZIEL IST IM WEG! Das Buch

Bizarre Kurzgeschichten von Petra Vetter – Sonder-Edition

In ihren bizarren Kurzgeschichten beschäftigt sich die Autorin nicht mit der großen Weltpolitik und den menschlichen Dramen, die daraus resultieren. Sie sucht vielmehr nach den Ursachen hinter der Wirkung und findet sie in unserem täglichen Miteinander. Kuriose Beziehungskonstellationen stellen ihre Protagonisten vor verzwickte Herausforderungen, denen sie sich auf unerwartete Weise stellen.
Hintergründig leuchtet Petra Vetter unsere zwischenmenschlichen Abgründe aus und hält den Leser mit überraschenden Wendungen in Atem.


Blick ins Buch

Die nachfolgenden Textauszüge der ausgewählten Erzählungen sind urheberrechtlich geschützt
Copyright 2017 Petra Vetter
Redaktion Petra Vetter
Layout Frederick Himperich
Foto unsplash.com / frank mckenna
Printed in Germany

Inhalt

UND JETZT? 1

UNMÖGLICH 4

COURAGE ODER TORHEIT? 8

DAS ZIEL IST IM WEG 13

KOMPROMISSE 27

HERR SCHMITZ 40

Veranstaltungsvorschau 49


HERR SCHMITZ

Ich stand im Wollgeschäft, um Material für mein nächstes Projekt zu erwerben, hatte aber noch keine Ahnung, was ich anfertigen wollte. Ich hoffte auf Inspiration vor Ort.

Die Knäuel lagen nach Qualität und Farbe sortiert in ihren Regalen. Sie räkelten sich verführerisch und winkten mich lockend zu sich heran. Eins schöner als das andere.
„Nimm mich, nimm mich“, sangen sie mit betörend rauchigen Stimmen im Chor. Ich befand mich in einem wollüstigen Tiefen– nein, Farbenrausch, konnte mich nicht an ihrer Schönheit sattsehen und war absolut entscheidungsunfähig.
Welche Farbe sollte ich wählen? Smaragdgrün, Limonengelb, Amethystlila oder Neonpink? Sie waren alle wunderschön, strahlten um die Wette!
„Bindet mich, streicht flüssiges Wachs in meine Ohren“, flehte ich innerlich – wie einst Odysseus bei den Sirenen – angesichts der ganzen Pracht.
„Mhmh …“ Ein Räuspern ertönte in diesem Augenblick. „Meinst du nicht, du bist ein wenig theatralisch, meine Liebe?“, vernahm ich eine Stimme, die ich geflissentlich zu überhören versuchte.

Doch die Situation hatte sich mit einem Mal grundlegend für mich verändert. Ich schlenderte nun betont lässig an den Regalen entlang mit dem festen Willen, mich demonstrativ meiner weiblichen Intuition zu überlassen.
Mittlerweile war ich in einem Ladenbereich angelangt, in dem Wollknäuel mit atemberaubenden Farbverläufen lagen. Warum denn wählen, warum auf eine Farbe reduzieren, dachte ich bei diesem Anblick. Doch auch hier musste ich mich zwischen unterschiedlichen Kombinationen entscheiden: Sollte ich vielleicht das Rot-Blau-Pink Arrangement vorziehen oder lieber die Komposition aus Grün-Gelb-Lila oder … ?
Kurzerhand schnappte ich mir von allen Varianten ein Knäuel und ging entschlossen zum Spiegel.

„Nun, Gnädigste, ich sehe, du bist in Nöten. Was soll es denn diesmal werden“, meldete sich die bekannte Stimme erneut voller Hohn. Es war Herr Schmitz, der das Wort ergriffen hatte. Konnte man nicht einmal ungestört eine Entscheidung ohne ihn treffen?
Herr Schmitz, müssen Sie wissen, ist mein Verstand, und ich habe ein ambivalentes Verhältnis zu ihm.


COURAGE ODER TORHEIT?

Wir haben uns nie kennengelernt, da du drei Jahre vor meiner Geburt in deinen besten Jahren verstarbst. Nur drei Jahre trennten uns von einer Begegnung und doch stammtest du aus einem anderen Jahrhundert, einer anderen Sozialisation. Ich weiß nicht, ob wir uns gut verstanden hätten; wir bekamen keine Gelegenheit, es herauszufinden. Vielleicht warst du ein schwieriger Mensch, was mich bei dem, was dir widerfuhr, nicht verwundert hätte.
Ich habe schon in meiner frühen Kindheit von dir gehört, denn du warst in der Familie nicht vergessen. Auch wenn ich noch viel zu jung war, um das Erzählte zu verstehen, habe ich dich, deinen aufrechten Gang und deinen Mut bewundert. Denn dass du mutig warst, hatte ich intuitiv erfasst.
Meine Einstellung zu deiner Courage wandelte sich, je älter ich wurde, je mehr ich verstand. Mir wurde immer rätselhafter, wie jemand der Gefahr für sein eigenes Leben so sehr trotzen konnte, wie du es getan hast, um seine Ideale nicht zu verraten. Woher nahmst du diese übermenschliche Kraft? Hätte ich genauso handeln können, wäre ich an deiner Stelle gewesen?
Ich wünschte es mir, bezweifele allerdings mein Potential zum Helden.


KOMPROMISSE

Lilly erwachte schweißgebadet und versuchte, ihr Bewusstsein in den Wachzustand zurückzuholen. Ihre Albträume, verbunden mit Panikattacken, waren vor einiger Zeit wiedergekehrt.
Sie begannen damals vor 17 Jahren, als sie ihren Mann Dave kennengelernt hatte, waren aber nach der Hochzeit genauso plötzlich wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht waren.
In einem der beiden Träume versuchte ihre Mutter, die Beziehung zu Dave zu unterbinden, indem sie die erwachsene Lilly zu Hause einschloss und ihr jeglichen Kontakt zu ihm verbot.
Im anderen flirtete und schmuste Dave vor ihren Augen hemmungslos mit anderen Frauen, wohl wissend, dass sie anwesend war und er sie mit seinem Verhalten sehr verletzte.
Damals konnte Lilly ihre Träume nicht deuten und nahm sie als merkwürdige Hirngespinste hin, denn sie war überaus glücklich mit Dave. Er war ihre ganz große Liebe.
Im Lauf der Jahre erklärte sich, wie sie glaubte, zumindest ihr zweiter Traum, denn sie vermutete, dass sie nicht mehr die einzige Frau in Daves Leben war. Sie wusste nicht, ob er ernsthafte Affairen hatte, aber die Art und Weise, wie er anderen weiblichen Wesen in ihrer Gegenwart schöne Augen machte, zeigte ihr, dass sie ihm nicht mehr genügte. Da er sein offensichtliches Verhalten leugnete, zog sie sich immer mehr zurück und ließ ihn immer weniger an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Trotzdem war die Hoffnung geblieben, wieder zu ihm zurückzufinden.
Doch nun hatte sich die Situation dramatisch verändert, und ihre Träume waren zurückgekehrt.
Dave bekannte sich jetzt offiziell zu seiner Freundin, mit der er heute in den Urlaub aufbrechen würde, und ihr achtjähriger Sohn Yannik würde die beiden begleiten. …

… Dave hatte sich den Wecker früher als nötig gestellt. Er brauchte ein wenig Anlaufzeit, um sich für den Tag zu wappnen. Heute würde er mit seiner Freundin, die ihn sehr glücklich machte, und seinem kleinen Sohn in den Urlaub aufbrechen.
Seine Hoffnung, dass seine Frau Lilly abwesend sein und ihnen allen die Abschiedsszene ersparen würde, hatte sich nicht erfüllt. Eigensinnig hatte sie auf ihrer Anwesenheit beharrt. Ihre Leidensfähigkeit trieb ihn zum Wahnsinn. Konnte sie nicht einfach die Fakten hinnehmen? Statt dessen hatte sie begonnen, um ihn zu kämpfen.
Das sollte verstehen wer wollte, ihm waren ihre Beweggründe zu kompliziert. SIE hatte sich von ihm zurückgezogen, sagte, sie halte seine Dominanz nicht mehr aus. Sie hatte eine Auszeit gefordert, mit der er ganz und gar nicht einverstanden gewesen war. Wozu sollte das gut sein? Es würde sie nur noch weiter separieren. Wahrscheinlich hatte ihr einer ihrer esoterischen Freunde diesen Quatsch eingeredet.
Ein Jahr hatte er vergeblich versucht, sie zur Einsicht zu bewegen, dann war er Susanne begegnet. Und nun sollte er zu Lilly zurückkehren und konnte zusehen, wie er das Chaos bewältigte.
Susanne war nicht so kompliziert wie Lilly. Sie liebte ihn, nörgelte nicht dauernd an ihm herum, war anschmiegsam und fürsorglich und nicht überspannt und kapriziös. Er freute sich auf den gemeinsamen Urlaub, hatte Erholung dringend nötig, und auch Yannik würde ein Tapetenwechsel gut tun.
Lilly machte sie noch alle verrückt mit ihrer Art, sich seine Beziehung zu Susanne in Öl und in Farbe auszumalen.
Andererseits plagte Dave sein schlechtes Gewissen. Lilly war beängstigend blass und schmal geworden. Sie hatte so schockiert auf seine Urlaubsankündigung reagiert, dass er Angst um sie bekam.

11
Jan

Biografie Natur

Vernissage des Künstlers Stefan Soravia in der LAUDA FabrikGalerie

Fotos: José Morata

Häng‘ dein Herz nicht an eine Blüte.
Häng‘ dein Herz an die Blumen.

Eine tänzerische Meditation über die zyklische Natur des Lebens .

Natur heißt: Leben. Leben heißt: Entstehen, wachsen und vergehen – um Platz zu schaffen für neues Leben, das dann erneut in diesen Zyklus eintritt. Diesen ewigen Kreislauf greifen Petra Vetter und Stefan Albus auf, um sich mit ihm in drei Szenen künstlerisch auseinander zu setzen: tänzerisch, lyrisch und klanglich.

Erste Szene: Kokon
Etwas wächst, entsteht, fordert herauszubrechen und ins Leben zu treten.

Zweite Szene: Wachstum
sehen, spüren, er-leben, begreifen – um daran weiter zu wachsen.

Dritte Szene: Feuer!
Selbst scheinbar alles vernichtende Waldbrände zeigen schließlich: Feuer ist nicht nur eine zerstörerische, sondern auch eine reinigende Kraft, die Platz schafft für Neues. Für alles Kommende, das ebenso ein Recht auf Leben hat wie alles bereits Dagewesene. Um die Fackel des Lebendigen weiterzutragen.

Alle drei Szenen erstrecken sich über eine Dauer von circa 15 Minuten. Sie werden eingeleitet von kurzen lyrischen Betrachtungen des Themas aus der Feder Petra Vetters – die im weiteren Verlauf zu akustischem Material werden für daraus generierte digitale Artefakte, rhythmische Strukturen und komplexe granulare Klangflächen aus dem Modularsynthesizer, die die tänzerischen Auseinandersetzungen mit den Aspekten des allgemeinen Lebenszyklus kommentieren, färben und antreiben. Und damit das „Prinzip Leben“ nicht nur für die Augen, sondern auch für den Hörsinn unmittelbar erfahrbar machen.

Denn über allen Lebenszyklen steht seinerseits ein gemeinsamer Nenner: Die der Natur innewohnende Kraft, permanent Dinge zu zerlegen, in gewisser Weise also zu dekonstruieren, um Neues aus bereits Bestehendem zu machen.

Tanz, Lyrik, Rezitation: Petra Vetter
Modularsynthesizer: Stefan Albus

Vernissage

Donnerstag 07. Dezember 2017, 19.30 Uhr, FabrikGalerie LAUDA, Pfarrstr. 41/43, Laud-Königshofen

02
Dez

SOWOHL ALS AUCH

Kultur des Missverstands

Gruppe : Zweifellos :

Fotos: Sven Büngener, Klaus Hansen d. Ä. Köln

Endlichkeit
Performance

Ein Mann steht dem baldigen Lebensende seiner Frau gegenüber. Er glaubt, sie aufhalten zu müssen, weil er ihre Demut, ebenso wie die Endgültigkeit ihrer Entscheidung fehlinterpretiert.

Tanz: Petra Vetter, Hartmut Misgeld
Prosa, Choreographie: Petra Vetter
Musik: Eric Satie
Nach einer Idee von Hartmut Misgeld



Flyertext
Das Missverständnis ist lt.Duden die unbeabsichtigte falsche Deutung einer symbolischen Handlung. Missverständnisse belehren uns über die Doppel-und Mehrdeutigkeit unserer verbalen und nonverbalen Zeichen, mit denen wir uns verständigen. Sie können Kriege auslösen, aber
auch Frieden stiften. Das Missverständnis hat viele Facetten: Im Alltag ist es ein ärgerlicher Fauxpas, der rasch korrigiert sein will. In der Kunst ist es eher ein Qualitätsmerkmal des Werks und wäre besser „Mehr-Verständnis“ zu nennen. Das Missverständnis in der Zellbiologie kann Auslöser von Krankheiten sein. In der Rechtsprechung bringt es den „versteckten Einigungs-
mangel“ von Vertragspartnern zum Vorschein – ohne Schuldzuweisung. Wer Missverständnissen vor-
beugen will, muss damit rechnen, neue zu schaffen. Ein kultivierter Umgang des „animal symbolicum“ mit Missverständnissen zeigt sich zuerst in der Toleranz gegenüber der Vielfalt der „Lesarten“, die in den Signalen und Zeichen angelegt ist.


Beiträge zur Vernissage

Begrüßung Maren Walter Gold-Kraemer-Stiftung

Musikbeitrag Prof. Alphonse Sauer
„Die Atmosphäre kennt kein Missverständnis“

Wortbeitrag Dr. Peter Hamacher
„Recht – kein Feld für sowohl als auch und Missverständnisse

Performance Petra Vetter und Hartmut Misgeld
„Endlichkeit“

Wortbeitrag Prof. Dr. Claudia Binder
„Die böse Saat: wie Kommunikation im Tumorgewebe schief gehen kann“

Einführung Prof. Dr. Klaus Hansen
„Kommunizieren heißt Missverständnisse moderieren“

AUSSTELLUNG

STEFAN ALBUS URSULA BAUER CLAUDIA BINDER INES BRAUN
WALTER HANEL KLAUS HANSEN d.Ä. KLAUS HANSEN d.J. SABINE HELD DIETER HÖSS MANUELE KLEIN
DAGMAR LAUSTROER DIRK MÜLLER FRÉDÉRIC PINTON JEANNE PRESTIGIACOMO ALO RENARD MARIA SCHÄTZ-MÜLLER-LUKAS ANTJE SCHLENKER-KORTUM
LOTHAR SÜTTERLIN DAGMAR VOM GRAFEN-CONNOLLY KAY WIESE

Vernissage

Sonntag 05. November 2017, 11.00 Uhr
Inklusives Begenungs- und Tagungszentrum der Gold-Kraemer-Stiftung
Ulrichsstr. 110, 50226 Frechen-Buschbell

05
Nov

DUO

Ein deutsch-französisches Kunstprojekt



TanGo
Performance zur Vernissage

Eine Ballett-Tänzerin und ein Tango-Aficionado treffen aufeinander. Beide verhaftet in der Körperausrichtung und den Bewegungsabläufen ihrer jeweiligen Tanzrichtungen, die kaum unterschiedlicher sein können.

Einerseits das En Dehors (die Auswärtsdrehung) und Höhe der Beine, die ausgearbeitete Choreographie aber auch die völlige Freiheit der Improvisation im Ballett. Andererseits die ungewöhnliche Nähe der Tangoumarmung und die Herausforderung durch die komplizierte Form der Tango-Improvisation. Der Salon-Tango kennt keine festgelegten Schrittkombinationen. Die Frau folgt der Bewegung des Mannes im Moment der Ausführung. Sie weiß nicht, was er führen wird, er weiß nicht, wie sie die Bewegung aufnehmen und interpretieren wird.

Die einzige Verbindung dieser beiden unterschiedlichen Tänzer liegt in ihrer gemeinsamen Liebe zum Tanz.

Petra Vetter und Hartmut Misgeld kombinieren in ihrer Darbietung verschiedene Stilrichtungen der Tangomusik mit wechselnden Stimmungen. Augenzwinkernd erzählen sie in ihrer Performance, welche Hindernisse sie überwinden müssen, bevor sie als Tango-Paar (Duo) zusammenfinden.

Tänzer: Petra Vetter, Hartmut Misgeld
Skript, Choreographie: Petra Vetter

In diesem Kunstprojekt arbeiten 20 Künstler des Arbeitskreises der Künstler Bergisch Gladbach e.V. mit der Künstlergruppe Atelier 55 der französischen Partnerstadt Joinville-le-Pont an den Facetten des Themas im Duo, Solo und in Gruppen. Zu sehen sind Zeichnung, Malerei, Fotografie, Installation, Collage und Performance.
Die Ausstellung steht im Zeichen der Städtepartnerschaften, die beim Stadt- und Kulturfest gefeiert werden. Schirmherr ist Bürgermeister Lutz Urbach.

Begrüßung: Bürgermeister Lutz Urbach
Einführung: Gisela Schwarz
Tanzperformance:

 

Vernissage

Samstag, 10.September 2016, 15 Uhr, Kulturhaus Zanders, Hauptstraße 267 – 269, 51465 Bergisch Gladbach

Ausstellung bis zum 22.September 2016
Öffnungszeiten: Dienstags, Donnerstags, Sonntags von 15 bis 18 Uhr

19
Nov

A Happy Ending?

Tanztheater von Petra Vetter

Wann sprechen wir in einer Beziehung von einem Happy End?
Ist es das, was Hollywood uns glauben machen möchte?
Was geschieht, wenn sich zwei Menschen mit ihren Hoffnungen und Ängsten begegnen?

Diesen Fragen geht die Choreographin Petra Vetter in A Happy Ending? nach.

Zwei Menschen treffen sich zufällig, scheinbar ohne nachhaltig voneinander berührt zu sein. Sie begegnen sich erneut und finden sich nun attraktiv. Das Spiel mit den Reizen beginnt. Sie versuchen, einander mehr oder weniger subtil zu dominieren. Beide haben ihre Beziehungserfahrungen, die sie dazu veranlassen, sich hinter ihren inneren Mauern zu verstecken. So versuchen sie, ihr verletzbares Ich nicht zu zeigen. Dann eskaliert die Situation, ein Stück der inneren Mauer fällt. Das ist der Auftakt zum gegenseitigen Erkennen. Was sie nun voneinander wahrnehmen gefällt ihnen so sehr, dass der Wunsch entsteht, zusammenzufinden. Ist ein Happy End möglich?

Die Charaktere des Stückes werden von Isabella Heymann und Egid Minác, beide Tänzer am Landestheater Detmold, verkörpert. Petra Vetter verwebt ihre Choreographien mit lyrischen Texten der Autorin Bettina Lohaus, die eigens für dieses Stück geschrieben wurden. Sie schaffen eine atmosphärische Dichte, ohne eine Parallelgeschichte zum Tanz zu erzählen oder diesen zu illustrieren. Der Jazzpianist Martin Kübert hat für dieses Tanztheater Musik von Abdullah Ibrahim /Dollar Brand bearbeitet, die er live spielen wird.

Tanz: Isabella Heymann, Egid Minác
Klavier: Martin Kübert
Rezitation: Petra Vetter
Lyrik: Bettina Lohaus
Licht: Peter Sandvoß
Skript und Choreographie: Petra Vetter

Die Produktion des Projekts ist eine Kooperation der MediaDesignProduktion Gugel+Steiner, Bergisch Gladbach und der Rheinischen Musikschule Köln.

Performance

30.Mai 2015, 19.00 Uhr
31.Mai 2015, 19.00 Uhr

Bühne des Gymnasiums Kreuzgasse, Vogelsangerstr. 1, 50672 Köln
Kartenreservierung: 0221-951 46 90
Abendkasse ab 18:00 Uhr


Sehen Sie hier eine Szenenauswahl



Kritik von Ellen Brombach zum Tanztheater „A Happy Ending?“ von Petra Vetter

„Da bist du wieder
siehst mich aus meinen Augen an
hängst dich wie Blei in die Winkel meines Mundes
gräbst Furchen der Schwermut in meine Stirn…“

mit diesen Worten beginnt das Stück „A Happy Ending?“ der Choreografin Petra Vetter. Mit beeindruckender Präsenz rezitiert sie Texte der Autorin Bettina Lohaus und führt den Zuschauer ohne Umschweife in das Geschehen. Schnell wird dem Zuschauer klar: Hier geht es ans Eingemachte. Noch während der Zuschauer das verarbeitet, beginnt ein Kokon, der auf der Bühne steht, sich langsam zu bewegen. Gefangen in ihren eigenen, selbst errichteten Mauern, windet sich eine Tänzerin hin und her, bevor ihr geholfen wird, sich zu befreien und Mauern einzureißen. In diesem Stück geht es um Mauern, den eigenen Mauern und Mauern anderer – um die Annäherung aneinander, um die Abgrenzung, um Liebe, Kampf und Macht – eben um das große Schlachtfeld „Beziehung“.
Petra Vetter verwebt ihre Choreografie mit lyrischen Texten, die eigens für dieses Stück von der Autorin Bettina Lohaus geschrieben wurden. Sie schafft eine atmosphärische Dichte, ohne eine Parallelgeschichte zum Tanz zu erzählen oder diesen zu illustrieren.

Die Tänzer Isabella Heymann und Egid Minac vom Landestheater Detmold glänzen in ihren Rollen als Liebespaar, das sich zufällig in Leichtigkeit und Verspieltheit findet und trennt, nochmals aufeinander trifft, sich ausprobiert, provoziert, bekämpft und sich doch immer wieder findet – in einem Wechselbad der Gefühle – dem ewigen Hin und Her, das jedem nur allzu bekannt ist. Sehr eindrucksvoll: der Tangopart! Hier liegen sie sich innig beim Paartanz in den Armen, um dann im nächsten Augenblick vermeintlich gegeneinander zu kämpfen. Beide stecken ihr Territorium ab, versuchen zu dominieren, den anderen zu manipulieren, bis die Situation eskaliert. Beide verteidigen ihre vermeintliche Selbstbestimmung, bis schließlich einer von beiden die schützende „Maskierung“ aufgibt, sodass sich am Ende beide völlig „schutzlos „ gegenüberstehen.

Der Zuschauer durchwandert das gesamte Beziehungsgeflecht vom Kennenlernen bis zum vermeintlichen Happy End – er ist Voyeur – ohne Langeweile. Er begegnet Glück, Freude, Hass, Aggression, Gleichgültigkeit, alles was eine heutige Beziehung ausmacht. Der Jazzpianist Martin Kübert begleitet das Stück, in dem er Themen der Musik von Abdullah Ibrahim / Dollar Brand verarbeitet.

Das Stück „A Happy Ending?“ der Choreografin Petra Vetter präsentiert sich als durchdachte und gelungene Arbeit. Schade nur, dass der Aufführungsort diesem guten Tanztheaterstück nicht gerecht werden konnte. Das zeigt noch einmal, wie dringend in Köln geeignete Orte für Tanz benötigt werden.

27
Mrz

Meine erste und einzige Liebe

Eine musikalisch-literarische Soiree zum 200. Geburtstag von Richard Wagner

„Als Du mich von Dir gestoßen,
als Du nicht mehr dem Leiden,
sondern der Leidenschaft preisgegeben,
da warst Du mir ein von Gott verlassener Engel.“

Richard Wagner an Mathilde Wesendonck

 

Diese Soiree ist Wagners großer Liebe Mathilde Wesendonck gewidmet. Wagner ist fast vierzig und mit seiner Frau Minna verheiratet, als er die ebenfalls verheiratete Mathilde kennenlernt. Sie wird für ihn Muse und Inspiration, obwohl er seine Liebe zu ihr letztendlich nicht leben kann. Wagner offenbart in seinen Briefen seine entfesselte Leidenschaft, aber auch seine Trostlosigkeit über die Unerfüllbarkeit seiner Sehnsucht. Seine Gefühle überträgt er auf seine Oper „Tristan und Isolde“, in deren Protagonisten er Mathilde, deren Mann und sich selbst wiederfindet. Mathilde fasst ihre Emotionen in die fünf „Wesendonck-Lieder“, die in der Folge von Richard Wagner vertont werden.

Auszüge aus Wagners Briefen, den Wesendonck Liedern und Wagners Kompositionen zeichnen an diesem Abend ein lebendiges Bild über diesen bedeutenden Lebensabschnitt des Komponisten.

Klavier: Dorothy Gemmeke
Sopran: Katharina Diegritz
Sprecher: Petra Vetter, Michael Kobold, Ulrich Steiner
Idee und Produktion: Petra Vetter und Ulrich Steiner

Eine Kooperation der Rheinischen Musikschule Köln mit Klaviere Then und MediaDesignProduktion Gugel+Steiner Bergisch Gladbach

 

Performance

19. Dezember 2013, Rheinische Musikschule Köln, Vogelsanger Str. 20, Köln
04. April 2014, Klaviere Then, Wormser Straße 41-43, Köln

27
Mrz

Gespensterball

Regiearbeit für ein Kindermusical

Der Gespensterball ist ein spannendes Kindermusical von Klaus Heider, das den Theaterbesucher in die Welt der Gespenster entführt. Im Mittelpunkt der Handlung steht Schokokuss, ein überaus neugieriges, junges Gespenstermädchen. Ihr Ziel, endlich einmal den alljährlich stattfindenden Gespensterball bei Graf Dracula zu besuchen, verfolgt sie mit viel Mut und Witz. Auf ihrem nicht ganz ungefährlichen Weg begegnet sie der Hexe Timpa Tampala, dem Kobold Polterlos, einem Zauberlehrling und drei Seegespenstern. So muss Schokokuss eine abenteuerliche Reise bestehen, bis sie endlich im Ballsaal des Grafen steht.

Musik: Klaus Heider
Text: Anna Flocke
Bühnenbearbeitung: Lie Bruns
Regie: Petra Vetter
Choreographie: Rick Kam, Petra Vetter
Solistencoaching: Yeo-Jin Yang
Bandleitung: Dennis Gäbel
Ausstattung: Gerlinde Hageböck
Chorleitung: Andrea von Grafenstein, Ellen Schneider, Michael Herget, Ursula Kerkmann,
Jonas Pilatus, Simone Hans

Projektleitung: Ulrich Steine, Astrid Bohnenstengelr
Sowie Gesangssolisten, Tänzer und Musiker der Rheinischen Musikschule

Ein Musiktheaterprojekt in einer schulformübergreifenden Kooperation der Rheinischen Musikschule Köln mit Kölner Schulen.

Performance

Samstag, 08.März 2014
Sonntag, 09.März 2014
Konzertsaal der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Unter Krahnenbäumchen 87, 50668 Köln

11
Sep

Bewegte Skulptur

In der Zusammenarbeit von Petra Vetter mit dem Bildhauer Boris von Reibnitz“

entstehen Zeichnungen und Skulpturen nach den Tanzbewegungen von Petra Vetter.

Bewegung in ihrer Komplexität bildnerisch darzustellen ist eine Herausforderung, der sich Boris von Reibnitz und Petra Vetter in ihrer gemeinsamen Arbeit widmen. Durch ihr Voranschreiten in Zeit und Raum beinhaltet Bewegung die Flüchtigkeit des Augenblicks, den es zu erfassen gilt. Intensive Auseinandersetzung mit der Entstehung und der Entwicklung einer Bewegung führt zu deren Durchdringung, aus der heraus eine Darstellung gelingt, die dem Betrachter die Einzigartigkeit des Moments vermittelt und trotz aller Abstraktion die Ästhetik des Tanzes erhält.

Das Gefüge von Zeit und Raum als elementares bildnerisches und tänzerisches Prinzip lässt auf diese Weise die Gegenwärtigkeit und den Fluss der Bewegung erahnen.

Das Projekt umfasst derzeit zweidimensionale Werke in unterschiedlichen Techniken mit dem Ziel, Werke in dreidimensionaler Technik in Union mit Tanzperformances entstehen zu lassen. Bei ihren Vernissagen geben Petra Vetter und Boris von Reibnitz mit einer Performance Einblicke in die Entstehung der Arbeiten.


Vernissage und Performance
  • 02. Juli 2011, im Rahmen von Wippkultur, Turbinenhaus, Wupperstr. 14, Wipperfürth
  • 23. und 24. Juli 2011, im Rahmen der Nuit Blanche, Güterhallen, Alexander-Coppel-Straße, Solingen
  • 23. September 2011, Galerie Art im Tal, Friedrich-Ebert-Str. 68, 42103 Wuppertal
  • 22. und 23. September 2012, Offene Ateliers im A24, das Atelierhaus im Technologie Park, Friedrich Ebert Straße, 51429 Bergisch Gladbach
  • Dezember 2011 bis November 2012, Alexander-Coppel-Str. 38, 42651 Solingen
  • Eine beeindruckende Ausstellung, die unsere bisherige einjährige Zusammenarbeit dokumentiert,